Wahlforum für Erstwähler (Seite 1)


Politiker stellen sich Fragen der Schüler

Halle/Karen Haak. Genau 11 Tage vor der Wahl fand im Christian-Wolff-Gymnasium in Halle-Neustadt eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Parteien statt. Die Politiker der CDU, FDP, Bündnis90/ Die Grünen, SPD und Linkspartei.PDS stellten ihre Positionen zu aktuellen, bildungspolitischen Fragen vor und diskutierten mit den Schülern weitergehende Fragen. Die Moderatorin Viola Schubert-Lehnhardt eröffnete die Runde mit der Frage nach den drohenden Studiengebühren. Während SPD, Linkspartei. PDS und Grüne diese konsequent ablehnten, sahen die Vertreter von CDU und FDP, Marco Tullner (38) und Anja Hunger (35), deren Kommen für unvermeidlich, um den Bildungsstandard an den Universitäten zu heben oder zumindest beizubehalten. Die Mängel der anhaltinischen Hochschullandschaft wurden in der nächsten Runde zum Thema gemacht. Die Teilnehmer bekannten einstimmig, dass das System reformbedürftig sei. Die Geister schieden sich aber an der Umsetzung. Henrik Lange (29) von der Linkspartei.


Marco Tullner (Finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion)

PDS möchte wesentlich mehr Geld für die Bildung bereitstellen, um die Betreuung der Studierenden zu verbessern und den Kahlschlag an den Universitäten zu stoppen. Die Finanzierung dieser Vorstellungen blieb jedoch offen. Auch die Grünen, vertreten von Dietmar Weihrich (42), wollen verstärkt in den Ausbildungssektor investieren. bDas dazu nötige Geld soll aus Umschichtungen anderer Mittel erwirtschaftet werden, indem beispielsweise weniger straßenbauliche Maßnahmen unterstützt werden. Die CDU fordert, dass sich die Hochschulen zunehmend auf einzelne Studiengänge spezialisieren und nicht mehr die komplette Bandbreite an Fächern anbieten.

Anja Hunger und Gerry Kley (FDP)   Dietmar Weihrich (Bündnis 90/Die Grünen)

Besonders hitzig diskutierte das Podium mit den Politikern die Möglichkeiten, wie 2006 der doppelte Abiturientenjahrgang abgefangen werden könnte. Stephan D., der bildungspolitische Berater des Spitzenkandidaten der SPD Jens Bullerjahn, stellte in diesem Zusammenhang ein Sonderprogramm seiner Partei vor. Dieses war gemeinsam mit den Hochschulrektoren ausgearbeitet worden und beinhaltet Maßnahmen wie doppelt besetzte Professoren. Abschließend äußerten die Teilnehmer ihre Vorstellungen, wie die Abwanderung junger, qualifizierter Menschen aus Sachsen-Anhalt gestoppt werden könnte. Dabei erwies sich die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation als Schlüsselpunkt zur Lösung des Problems.

zurück zur Übersichtweiter