Ich spiele also töte ich! Verschwörungsakte: Killerspiele (Seite 2)

Nachdem das neue Jugendschutzgesetz am 01.04.2003 in Kraft getreten ist, ist auch das öffentliche Interesse am Zankapfel Killerspiel wieder langsam abgeklungen. Man schien dem Thema einen sicheren Riegel vorgeschoben zu haben. Und wieder vergingen einige Jahre, ohne das man etwas in den Medien erfuhr, obwohl sonst diskutiert wurde bis der Arzt kam.
20.11.06 : Der Schüler Bastian B. kehrt an seine ehemalige Schule in Emsdetten zurück, um einen Amoklauf ähnlich dem des Robert Steinhäuser anzurichten. Diesmal gibt es nur Verletzte bis auf Bastian B. der sich selbst richtet. Und siehe da, nach der Tat ist auch wieder ein Thema in allen Medien präsent. Politik und Kritiker setzen erneut auf sofortige Verbote und Verschärfungen.
Doch nicht nur auf politischer Ebene wurden hitzige Debatten geführt. So ließ es sich Buchautorin und Moderatorin Susanne Fröhlich bei der Talkshow Sabine Christiansen Ende November 2006 nicht nehmen, zu verkünden: "Ich finde, es gibt kein Lebensrecht auf Kettenmassaker am Computer". Diskussionen sind an sich eine feine Sache, doch wenn das Gleichgewicht von Fürsprechern und Gegner selbst bei solch einer renomierten Sendung nicht ausgewogen ist, sollte man solche Gesprächsrunden nicht starten. Nachdem Medienvertreter; Politiker und andere Gruppen das Wort Killerspiel aus der Taufe gehoben haben, muss man nachforschen, was darunter zu verstehen ist.

Denn eine Erklärung können die Wortschöpfer nicht liefern. Dies ist insofern traurig, dass man ein Begriff nur prägen sollte, wenn auch eine passende Bedeutung vorherrscht. Ein weiteres, nicht unerhebliches Problem, bei der Diskussion über Killerspiele, ist der Generationsunterschied. Die Geschichte der Computer- und Videospiele ist im Vergleich zu den Kritikern dieses Mediums sehr jung. Es ist schwer den Gegnern genügend Fachkompetenz zuzusprechen, da die Bandbreite dieses Mediums ziemlich weitgefächert ist.